Das Labor der kreativen Köpfe ist ein Projekt der Kreativbehörde Regensburg, in dem kreative Menschen Ideen und Lösungen für die Herausforderungen unserer Stadt mitentwickeln und ausprobieren. Der experimentelle Ansatz ist ortsunabhängig, das heißt, die Formate des Labors finden dort statt, wo die Problemlösungskompetenz der Kreativen gefragt ist - gemeinsam mit betroffenen Anwohnenden, Geschäftsleuten und öffentlichen Stellen.
Darum geht es im Projekt
Das Labor der kreativen Köpfe nutzt ko-kreative Formate, in denen verschiedene Teilnehmergruppen zusammen Lösungen für unsere Stadt erschaffen. Dabei soll das kreative Mindset, welches der Kultur- und Kreativwirtschaft ureigen ist, in Problemlösungen und Projekten angewandt werden. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist durch ihre Methodenkompetenz in der Lage, schnell kreative Lösungsansätze zu entwickeln, insbesondere bei fokussierten Anwendungsfällen. Durch ihre Branchenvielfalt trägt die Kultur- und Kreativwirtschaft in sich bereits einen kompetenzübergreifenden Charakter. Durch die Mitwirkung der vielfältigen Interessensgruppen einer Problemstellung wird der Möglichkeitsraum geschärft und die konkrete Umsetzung einer Idee wahrscheinlicher und handhabbarer. Von den im Workshop entwickelten Ideen können eine oder mehrere über einen bestimmten Zeitraum in einem analogen oder digitalen Prototyp erprobt werden, um die Realisierbarkeit direkt vor Ort zu evaluieren.
© Dominik Hupf
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Was bisher geschah
Ein erster thematischer Impuls für das Labor der kreativen Köpfe war die Auseinandersetzung mit den räumlichen Lücken und „Unorten“ Regensburgs. Die Ressource Raum ist vor allem im Stadtgebiet zunehmend knapp und doch sind Leerstände eine anhaltende Gefahr für die Innenstadt. In der ersten Phase des Projekts, von Juni 2022 bis Juni 2023, beschäftigte sich das Labor der kreativen Köpfe mit dem Gloria Kino und damit zusammenhängend dem gesamten öffentlichen Raum der Simadergasse. Dort zeigten sich seit geraumer Zeit verstärkt Beschädigungen, Verunreinigungen, Beschmierungen und Lärm und bildeten mit diesem trading-down-Effekt eine geeignete Herausforderung für die kreative Ideenentwicklung. Der Problemraum ist klein genug, um passgenaue Lösungen zu entwickeln und trotzdem modellhaft für viele ähnliche Räume in Regensburg.
Zur konkreten Problemstellung in der Simadergasse wurden gemeinsam mit der Kultur- und Kreativwirtschaft Ideen entwickelt und pilotiert. Dabei wurden von Beginn an Anwohnende, Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, Geschäftsleute sowie Verwaltungsangestellte aus dem Denkmalschutz, dem Hochbau, der Stadtplanung und -entwicklung in den Prozess eingebunden. In einem ko-kreativen Workshop entstanden so Ideen zur künstlerischen Umgestaltung, Begrünung oder Beleuchtung der Gasse, um der Problemursache entgegenzuwirken. Als Ergebnis dieses Workshops entstand schließlich ein Wandkunstwerk, das die gesamte Gasse durch eine identitätsstiftende Gestaltung stärken und zugleich das in Renovierung befindliche Kino durch eine schützende Holzfassade bewahren soll. -
Wie geht es weiter?
Die Erfahrungen und Rückmeldungen aus der Erprobungsphase fließen in den weiteren Arbeitsprozess des Labors ein, welches im Rahmen des nachfolgenden Projekts Ko-kreative Zukunftsräume | Cross-Innovation-Lab weiterentwickelt und fortgeführt wird. Als eigener Teil des Cross-Innovation-Labs bearbeitet das Labor der kreativen Köpfe schwerpunktmäßig Anwendungsfälle, die die Regensburger Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Entwicklung stadtentwicklungspolitischer Lösungen einbeziehen. Für diese zweite Phase der Maßnahme sind bereits mehrere Anwendungsfälle definiert, die eine breite Anwendung der Formate garantieren. Dazu gehören Projekte im Kreativareal Stadtlagerhaus, im Obermünsterviertel und am TechCampus.