Beginnend mit der Phase A wird das Quatier „Magaretenau “ einen digitalen Energie-Zwilling bekommen. Die dort erhobenen Daten werden anschließend mit einem dreidimensionalen, dynamischen Gebäudemodell zusammengeführt, in dem umfangreiche Gebäudeinformationen hinterlegt sind (z.B. Flächen, Volumen, Baujahr, Sanierungszustand, Gebäudehülle, usw.). In der vierjährigen Phase B soll das Modellprojekt aus Phase A so weiterbearbeitet werden, dass es langfristig auf die ganze Stadt anwendbar ist.
© Herbert Stolz
Die Margaretenau eignet sich wie kein anderes Quartier für ein erstes Modellprojekt. Die Baugenossenschaft Margaretenau eG im Regensburger Stadtwesten umfasst 362 Wohnungen, überwiegend im Geschossbau, aber auch einige Reihenhäuser. Hier fanden in den letzten Jahren bereits umfangreiche Forschungs- und Sanierungsarbeiten statt. Die Strukturen und Erkenntnisse dieser Projekte möchten wir nutzen, um die Erfolge im Bereich der Energieversorgung in die Fläche zu kriegen.
Darum geht es in der Teilmaßnahme
Der digitale Energie-Zwilling für die Margaretenau soll als Vorbereitung eines umfassenden energetischen Modellierungsprojekts für Wohnquartiere in Regensburg dienen. So sollen Strom- und Wärmeverbräuche mit verschiedenen Techniken gemessen und miteinander verglichen werden. Mit diesem Vergleich wird untersucht, ob ein realitätsnahes digitales Modell des Wohnquartiers mit sehr einfacher Messtechnik entwickelt werden kann. Aus dieser Teilmaßnahme des digitalen Energie-Zwillings soll die wirklich notwendige Messtechnik und Datengrundlage identifiziert werden, um im weiteren Verlauf auch andere Gebäude und Quartiere mit intelligenten Energiesystemen ausstatten zu können.
Was bisher geschah
Die Gebäude der Magaretenau wurden mehrheitlich in den Jahren 1919 bis 1935 errichtet. Weitere Wohnungen kamen zwischen 1950 und 1969 hinzu. Aus energetischer Sicht besteht ein hohes Potenzial an Einsparmöglichkeiten. Im Rahmen des KfW-Förderprogramms „Energetische Stadtsanierung“ wurde ein Quartierskonzept für die Margaretenau erarbeitet. Durch die Maßnahmen soll der CO2-Verbrauch des gesamten Quartiers deutlich reduziert werden. Die Margaretenau ist gleichzeitig die Gebietskulisse für das ambitionierte Forschungsprojekt „Solares Bauen“, gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium. Unter Leitung der OTH entwickelt ein Team aus Firmen und Hochschulen ein effizientes Hybrid-Heizsystem aus Blockheizkraftwerk und Wärmepumpe, neuartige mineralische Putzsysteme mit Glaselementen und ein intelligentes, selbstlernendes Energie-Managementsystem. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts fließen in die Sanierung mit ein.